Herkunft unseres Geschlechtes
Einträge 2018 und 2019
Im Laufe der Zeit sind im Familienkreis verschiedene Vermutungen über die Herkunft
unseres Geschlechtes angestellt und kolportiert worden. Sie werden im Folgenden als
spezifische Bezüge aufgeführt.
Furtenbach zu Schregenberg-Bezug
Auf meiner ersten "Ahnen-Fahrt" am 10.09.1956 besuchte ich zuerst Sr. Martha
(Hermina, 1902 – 1981), Kreuzschwester, Lehrerin im Institut St. Josef, Feldkirch.
Für Sr. Martha war es klar, dass es zwischen den Familien Schregenberger und den
Feldkircher Familien Furtenbach (mit ihrem früheren Ansitz am Schregenberg bei
Nofels) eine Beziehung geben musste. Nach Gesprächen mit Joseph (1896 – 1956)
in Feldkirch und mit Julius (1900 – 1969) sowie Karl (1911 – 1981) in Düns hatte ich
den Eindruck, dass auch sie einen Furtenbach-Bezug für möglich hielten. Julius meinte:
"Unser Haus war das Erste in Düns, ehemals Jagdhaus der Furtenbach zu Schregenberg".
Und "Letztes Jahr fand sich in Karl's Hausteil ein Türpfosten in der Wand mit der
Jahrzahl 1670. 1664 ist der Furtenbach'sche Sitz am Schregenberg abgebrannt.
Vielleicht zogen seine Bewohner in ihr Jagdhaus und bauten es aus".
Otmar (1918 – 1987) erstellte seinerzeit Auszüge aus Franz. A. Schatzmanns
Heimatkunde der Altgemeinde Altenstadt [1], mit der Geschichte von Nofels und darin
"Vom Edelsitz am Schregenberg". In seinem Brief vom 17.7.1967 an den Furtenbach-
Experten Gerhart Nebinger, Neuburg a. D. [2], schrieb er: "Unser Geschlecht, das heisst
alle, die unseren Namen führen, sind zurückführbar auf Ahnen, die kurz vor 1625 in
Düns/Vorarlberg ansässig wurden. Jedenfalls wurde 1625 der erste Schregenberger in
Düns geboren, angeblich als Sohn eines Jagdaufsehers der Familie Furtenbach.
Natürlich liegt es auf der Hand zu vermuten, dass wir in irgendeiner Weise mit dem
Schregenberg im Vorarlberg zusammengehen und von dort gekommen sind. Ausserdem
hält sich über Generationen nicht nur in unserer Familie, sondern auch in der Region
von Feldkirch eine hartnäckige mündliche Überlieferung, dass wir irgendwie mit dem
Geschlechte der Furtenbach eng zusammenhängen, sei dies nun als Dienstleute dieses
Geschlechtes oder als aussereheliche Linie." Otmar fragte dann direkt: "Gibt es
irgendwelche Anhaltspunkte, dass im 16. Jh. oder früher eine aussereheliche
Furtenbach'sche Linie entstanden ist?"
Schregenberg-Bezug
Irgendein Bezug der Schregenberger zum Gelände Schregenberg (früher
Schrägenberg), dem nördlichen Abhang des Schellenbergs bei Nofels (siehe [1], [3], [4]),
wurde im Familienkreis seit eh und je vermutet. Für Heimatforscher Werner Vogt, den
ich 2019 besuchte, war der Schregenberg-Bezug evident.
Vonbrül-Bezug
Schatzmann berichtet in [1] auf S. 142/143 von Sagen und Geistergeschichten, darin
Nachtvolkgeschichten im Umkreis von Feldkirch. Darunter Folgende: " Schregenbergers
Sepp – sein richtiger Name war Josef Vonbrül – kehrte einmal nachts von einer
Kartoffelfuhr von Feldkirch heim. In der Nähe des Tostner Strässle (St. Wolfgang) hörte
er auf einmal liebliche Musik und da war ihm plötzlich, als fahre es wie mit einer
feurigen Egge glatt über seinen Kopf weg. Der Tostner Burg zu raste das Nachtvolk".
Schatzmann gibt "G. B." als Quelle an. Otmar schrieb im oben erwähnten Brief an
Nebinger: "In einer lokalen Feldkircher Sage wird ausserdem berichtet von einem "Josef
Vonbrül, genannt Sepp Schregenberger". Deshalb halten wir auch einen Namenswechsel
beim vermutlichen Umzug vom Schregenberg nach Düns für möglich".
Stift Einsiedeln-Bezug
Elmar Schallert schrieb Otmar am 7.11.1971: "Das einzige mir bekannte Auftreten der
Schregenberger in Düns und Schnifis und das Fehlen weiterer Belege für den übrigen
Vorarlberger Raum, lässt vielleicht auf eine Einwanderung schliessen“ .... Es „wäre
immerhin ein Zusammenhang mit dem schweizerischen Kloster Einsiedeln, das ja in
Schnifis und Düns eine massgebliche Rolle spielte, möglich. Ich denke mir beispielsweise
die Zuwanderung der Schregenberger als einsiedlische Güterverwalter oder
Dienstleute, o.ä.“.
Walser-Bezug
Dass die Schregenberger ein Walsergeschlecht seien, hörte ich im Familienkreis schon
als Junge und reichte diese Behauptung seitdem fraglos weiter. Düns liegt doch in einer
Walsergegend [5] !?. Mein Vater glaubte jedenfalls an unsere Walserherkunft:
Im Manuskript seiner Rede zum 80. Geburtstag seines Bruders, meines Göttis Wilhelm
(1908 – 1990), bezeichnete er Johann (1848 – 1928) als ihren "Grossvater von Düns,
Walser".
Einwanderung von irgendwoher ?
Bei meinem zweiten Besuch Oktober 1957 in Düns und Schnifis sagte mir Julius
(1900 – 1969), sein Vater habe immer gesagt, die Schregenberger seien ein verarmtes,
altes, deutsches Adelsgeschlecht.
Elmar Schallert schrieb im Brief vom 7.11.1971 an Otmar: "Auf eine Zuwanderung
von Gebieten ausserhalb des heutigen Vorarlbergs könnte auch die anfängliche
Unsicherheit in der Schreibweise des Namens hindeuten. Immerhin muss zugegeben
werden, dass eine Umstellung der Silben "er" und "re" bei einheimischen Flurnamen
mehrfach nachzuweisen ist, sodass aus Sterenberger, Scherenberger etwa
Schregenberger wurde".
Elmars Vermutung weiter zugespitzt: Angesichts diverser Schreibweisen unseres
Familiennamens (Sterenberger, Stierenberger, Störenberger, Schrägenberger,
Scherenberger, Schreggenberger, Schreckenberger) könnten seine Träger von
irgendwoher nach Düns gezogen sein, und sich der heutige Familienname
Schregenberger erst dort herausgebildet haben.
Das gleichzeitige Auftreten der Schreibweisen Sterenberger bzw. Schregenberger in den
Pfarrbüchern von Schnifis für (laut Elmar Schallert) dasselbe Geschlecht bewog mich
1972, meinen Militärkollegen Leo Stehrenberger aus Wil (Kanton St. Gallen) damit zu
konfrontieren. Seine familienkundige Tante Ida Baumgartner-Stehrenberger, St. Gallen,
hat aber eine Beziehung zwischen unsereren Familien kategorisch ausgeschlossen.
Unbekannte Schregenberger im 2018 erschienenen Buch über Satteins
Peter Erhart, Stiftsarchivar in St. Gallen, hat auf Initiative von Robert Häusle, Feldkirch,
eine von 26 Koautoren verfasste Chronik seines Heimatortes Satteins herausgegeben
[6]. Die Beiträge über Familiennamen und Flurnamen wurden auf Grundlage von
Werner Vogt's langjährigen Forschungen von Dieter Petras, Schlins, redigiert:
- Unter den Familiennamen [7] finden wir auf Seite 273 einen Hans Schregenberger im
Jahre 1497, mit der Quellenangabe: StUbFk (Stockurbar der Herrschaft Feldkirch,
1612). Dieter Petras hat das besagte Urbar 2019 im VLA Bregenz durchgesehen,
dabei aber keinen Schregenberger zu Gesicht bekommen. Es wäre allzu schön
gewesen, einen Hans zu kennen, der hundert Jahre früher gelebt hätte als die zwei
uns bereits bekannten ...!
- Unter den Flurnamen [8] von Satteins finden wir auf Seite 227 eine
Schregenberger-Flur auf der Alpe Gulm, mit Bezug "zu Familienname Schregenberger
aus Düns". Die Fotografie von Dieter Petras in [6] S. 68/69 erscheint von dieser Flur aus
aufgenommen. Werner Vogt hatte schon 1977 [10] eine Flur Schrägaberg (unter
Satteins, Nr. 322) aufgeführt. Bei unserem Treffen im Juli 2019 meinte er, diese
Information komme von Waldaufseher Jakob Malin, einem seiner damaligen
Gewährsleute ([10], S. 27). Wer war in welchem Zeitraum Besitzer der
Schregenberger-Flur? Wir wissen derzeit bloss, dass die Gemeinde Satteins im Jahre
1601 mehrere Grundstücke auf der Alpe Gulm aufgekauft hat, um ihre Maiensäss-
weiden zu erweitern ([9], S. 71; [10], S. 206/207).
Literatur auf dieser Seite
[1] Schatzmann, F. A. (1928) Heimatkunde der Altgemeinde Altenstadt.
Nofels: Selbstverlag des Verfassers
[2] Kammerer, J., Nebinger, G. (1955) Die schwäbischen Patriziergeschlechter
Eberz und Furtenbach. Neustadt a. d. Aisch: Verlag Degener
[3] Fiel, K. (1987) Nofels - Geschichte eines Dorfes. Nofels: Selbstverlag des Verfassers
[4] Fiel, M. (Jahr ?) Weinbau in Nofels.
http://manfred.fiel.name/Vortrag/Weinbau_Nofels.pdf
[5] Zösmair, J. (1893) Die Ansiedlungen der Walser in der Herrschaft Feldkirch
1300 – 1450. Bregenz: Vorarlberger Landesmuseumsverein
[6] Erhart, P. (Hrsg.), (2018) Satteins – Ein Walgaudorf erzählt seine Geschichte.
Satteins: Gemeinde
[7] Vogt, W., Petras, D., Beitrag in [6]: Familiennamen
[8] Vogt, W., Petras, D., Beitrag in [6]: Flurnamen
[9] Tschaikner, M., Beitrag in [6]: Frühe Neuzeit
[10] Vogt, W. (1977) Vorarlberger Flurnamenbuch I / 3.
Bregenz: Vorarlberger Landesmuseumsverein